PASI - Verfahren zur Bewertung des Schweregrades bei Psoriasis

Psoriasis (=Schuppenflechte) kann unterschiedlich schwer ausfallen. Beim Hautbefall kann der sogenannte PASI ermittelt werden um den Schweregrad festzustellen. Das Verfahren wurde von Forschern zur Beurteilung unter einheitlichen Bedingungen entwickelt und dient dem Dermatologen als Beurteilungskriterium.

PASI steht für Psoriasis Area and Severity Index. Übersetzt heisst das etwa Psoriasis Bereichs- und Schwere-Index. Wie der Name bereits sagt wird zunächst nach Bereichen unterteilt. Diese sind Kopf, Arme (obere Extremitäten), Rumpf und Beine (untere Extremitäten).

Zur Feststellung des PASI werden die Bereiche nach Größe der Fläche des Befalles herangezogen. Prozentual wird die Fläche der 4 befallenen Körperbreiche, gegenüber der Gesamtfläche des betreffenden Bereiches ermittelt. Die Beurteilung erfolgt in 7 Stufen (0 bei keinem Befall, 1 bei 1% bis 10%, 2 bei 10% bis 30%, 3 bei 30% bis 50%, 4 bei 50% bis 70%, 5 bei 70% - 90% und 6 bei 90% bis 100% Befall der jeweiligen Körperregion). Daraus ergibt sich der Wert (A), der der Fläche zugeordnet wird.
Außerdem wird noch die Ausartung des Befalles berücksichtigt. Rötung (med. Erythem) wird in der weiter unten erläuterten Berechnung mit E bezeichnet. Die Schuppung (med. Desquamation) wird mit D gekennzeichnet und die Dicke des Schuppenherdes (med. Induration) mit I. Diese Kriterien werden in 5 Stufen bewertet (0 für nicht zutreffend, 1 für leicht, 2 für mäßig, 3 für stark, 4 für sehr stark).
Nach all diesen Bewertungen wird gerechnet. Für den Kopf gilt der Faktor 0,1, für die oberen Extremitäten der Faktor 0,2, für den Rumpf der Faktor 0,3 und für die unteren Extremitäten der Faktor 0,4.
Berechnet wird also wie wie folgt:
Für den Kopf=Faktor für den Kopf (0,1) x (Rötungswert + Schuppungswert + Schuppendickenwert) x Flächenwert
Für die andern Körperbreiche wird Gleiches berechnet und unterscheidet sich nur im weiter oben erwähnten Faktor für jeweiligen den Körperbreich
Die Summe der Ergebnisse aller 4 Berechnungen ergibt eine Gesamtzahl. Diese ist der PASI des Patienten.
Bei einem PASI von unter zehn geht man von leichter Psoriasis aus. Zwischen 10 und 50 spricht man von mittelschwerem Befall. Bei 50 bis 72 liegt eine schwere Psoriais vor. Mehr als 72 kann sich mathematisch nicht ergeben.

Der PASI ist ein objektives Beurteilungskriterium für den Schweregrad bei psoriatischem Hautbefall. Hiermit kann einheitlich beurteilt werden. Berücksichtigung von Gelenkbefall ist nicht vorgesehen. Kritisch zu sehen ist, dass keinerlei Beurteilung der gefühlten Lebensqualität des Patienten einbezogen wird. Dazu existiert ein anderes genormtes Verfahren, welches aber nicht  in die Bestimmung des PASI mit einbezogen ist.

Wolfgang Hellmich

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