Die Entstehung, das Krankheitsbild sowie die Diagnosemöglichkeit des Arztes bei Psoriasis (Schuppenflechte) 

Für die Entstehung der Schuppenflechte sind 2 Faktoren verantwortlich: die familiäre Disposition (erbliche Vorbelastung) und der dazukommende Auslöser. Nach heutigem Stand des Wissens reicht ein Faktor für den Ausbruch der Erkrankung nicht aus.

Auslöser können sein: Infekte, Fettstoffwechselstörung, Klima, Arzneimittel, Alkohol, Psyche u.a.

Bei der häufigsten Form der Psoriasis kommt es zu rötlichen Flecken mit heller Schuppung an exponierten Stellen wie Kopf, Knie, Ellenbogen. Die Erkrankung kann jedoch auch flächenförmig am gesamten Körper auftreten, selbst auf der Innenseite von Gelenken (inverse Form).

Die Diagnose (durch den Hautarzt!) erfolgt durch Ablösung von Hautschichten an der befallenen Stelle. Es handelt sich um eine Sichtdiagnose, was den erfahrenen Diagnostiker voraussetzt. Ein Nachweis im Blut ist nicht möglich. Es wird bemerkt, daß Psoriasis von anderen Leiden begleitet wird, bzw. als Begleiter von anderen Erkrankungen auftritt: Diabetes, hohem Blutdruck (Herzinfarkt, Schlaganfall), Gefäßerkrankungen, Depression, Alkoholmißbrauch, Gelenkerkrankungen.

Der Therapievorschlag des Arztes wird abhängig sein von der Schwere der Erkrankung, den Vortherapien, eventuellen Begleiterkrankungen sowie den Lebensumständen des Patienten.

Um die Schwere der Schuppenflechte zu beurteilen stehen dem Hautarzt einige Parameter zur Verfügung: das Bild des Befalls wird mit der befallenen Körperoberfläche in ein Verhältnis gesetzt; sind mehr als 10 % der Körperoberfläche betroffen, so gilt die Erkrankung als schwer. Der Patient kann auch in einem Fragebogen nach seinem (subjektiven) Gefühl in den letzten 7 Tagen befragt werden (Lebensqualität). Beurteilung und Befragung sind standardisiert.

Die Therapie:

Es gibt äußerliche und innerliche Therapie mit Substanzen, es gibt Klima-(Licht-) und Badetherapie, sowie, bei Eignung der Substanz, eine Kombination verschiedener Therapieformen.

Zur äußerlichen Anwendung: Dithranol/Cignolin -hemmt die Zellteilung und wirkt damit der Vermehrung der Zellen in der Haut entgegen, -ist nicht wirklich für Kinder zugelassen, aber sehr geeignet, da gut bekannt und nebenwirkungsarm -Wirksamkeit gut, auch in Kombination mit Licht -langfristige Anwendung möglich nachteilig: stellt hohe Anforderungen an Mitarbeit des Patienten (Zeitaufwand); verfärbt Haut, Kleidung etc.

Vitamin D3-Abkömmlinge -hemmt Zellteilung, dadurch entzündungshemmend -gut wirksam mit Licht und Cortisonsalben -keine Hautausdünnung -keine Verschlimmerung nach Absetzen des Präparats -Langzeittherapie möglich nachteilig: max. 35 % der Körperoberfläche, da Möglichkeit der Störung des Calzium-Phosphat-Haushalts.

Teerpräparate -Hemmung der vermehrten Zellteilung -abschuppende Wirkung nachteilig: Geruch; macht Haut lichtempfindlicher; erhöhtes Hautkrebsrisiko.

Cortison -hemmt Zellteilung und damit Entzündung -gute Wirkung gegen Rötung und Juckreiz nachteilig: Hautverdünnung; rote Äderchen; ggf. Verschlechterung nach Absetzen; bei intensiover Anwendung Resorption, dadurch systemische Nebenwirkungen (Diabetes, Gewicht)

Lichttherapie meistens UVB-Bestrahlung (kurzwellig), jedoch auch UVA -gut kombinierbar mit anderen äußeren Therapien -entzündungshemmend -nachteilig: nicht als Dauertherapie geeignet; erhöhte Hautkrebsgefahr.

 

Zur innerlichen Anwendung

Neotigason heißt Acitretin.

-gut wirksam bei Schuppen und Pusteln -kombinierbar mit Lichttherapie Nebenwirkungen: fruchtschädigend; Wirkung auf Leberwerte; Blutfetterhöhung; Trockenheit und Verdünnung der Haut; Haarausfall; Knochenabbau.

Fumarsäureester

-langzeittherapie möglich Nebenwirkung: Magen- und Darmbeschwerden; Blutbildveränderungen – zur Vermeidung der Nebenwirkungen langsame Dosiserhöhung angeraten.

Ciclosporin

entzündungshemmend Nebenwirkungen nach längerer Einnahme (diese möglichst auf zwei Jahre beschränken): Bluthochdruck, Nierenschädigung, erhöhte Hautkrebsgefahr. Verschlechterung nach Absetzen.

Methotrexat

-eine Einnahme pro Woche Nebenwirkungen: Leber- und Nierenschädigungen, Knochenmarksschäden; Lungenfibrose

Biologika

Ursachenbekämpfung durch Antikörper.

Bei Biologika würde ich nicht schreiben, dass Nebenwirkungsstudien noch nicht abgeschlossen sind, denn die sind abgeschlossen, aber die langfristigen Nebenwirkungen sind noch nicht absehbar.

Keine Wechselwirkung mit anderen Präparaten. Botenstoffhemmung: was geschieht dadurch? Bösartige Erkrankungen? Infektionen? Therapie sehr teuer. Zulassung zur Therapie nach zwei vorhergehenden Fehlschlägen. Auch Biologika heilen nicht, können jedoch über einen längeren Zeitraum symptomfrei machen.

 

Dank an Frau Dr. Schubert , Würzburg für den sehr dichten Vortrag.



Für 2012: EUCH ALLEN EINE DICKE HAUT, UND:

Auf zum Toten Meer, solange es das Tote Meer noch gibt, die Wirkung mag zwar nicht so

hervorragend sein, wie bei einigen der zitierten Präparate, aber es ist wärmer dort und

manchmal sogar Nebenwirkungsarm.

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Psoriasis
Vortrag von Frau Dr. Schubert in einer Präsentation
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