Weihrauch eine Therapie

Herr Apotheker J. Ertelt hat vor der Selbsthilfegruppe Neurodermitis& Psoriasis Ostheim v.d.Rhön einen Vortrag über von ihm mitentwickelte, entzündungshemmende Präparate auf Basis von Weihrauch gehalten.

Herr Ertelt leitete das Thema seines Vortrags „Weihrauch – zur Anwendung bei entzündlichen Hauterkrankungen“ als Frage ein, ob man Weihrauch mit gutem Gewissen, d.h. wissenschaftlich begründet bei entzündlichen Hauterkrankungen einsetzen könne?“

 

 

Am Ende des Referats beantwortet Herr Ertelt die selbst gestellte Frage mit  „JA!“.

Der Referent gab einen sehr interessanten Abriss über die Kulturgeschichte des Weihrauchs,

sowie seine medizinische Bedeutung.

Es wurde über die Notwendigkeit des wissenschaftlichen Wirkungsnachweises von Weihrauch mit dem Ziel der Zulassung als Arzneimittel gesprochen und über den schwierigen, jedoch schon begonnenen Weg dahin berichtet.

Schließlich wurde uns der Vorteil der Weihrauchpräparate aus bewährter, fachlicher Hand

erklärt.

Herr Ertelt ist Mitinhaber der Firma AureliaSan GmbH, die sich im Rahmen eines Forschungsverbunds mit zwei Universitäten in der Weihrauch-Forschung engagiert, dessen Ziel es ist, ihre Weihrauch-Extrakte mit Hilfe universitärer Untersuchungen auf eine mögliche Zulassung vorzubereiten.

Psoriasis, Ostheim vor der Rhön, mit großem Interesse verfolgten Vortrag wieder.

 

Weihrauch wird von einer baumartigen Pflanze, die in heißen trockenen Gebieten wächst,

gewonnen, indem durch Anritzen der Rinde Harzfluss erzeugt wird. Das am Stamm getrocknete

Harz wird „geerntet“ und als Klümpchen gehandelt. Klassische Wachstumsgebiete sind

 Süd-arabien (Oman), das Horn von Afrika (Somalia) und die Trockengebiete Vorderindiens.

Vom Altertum bis in die frühe Neuzeit gab es die berühmte „Weihrauchstraße“ (die Königin von

Saba ging auf ihr spazieren; die Felsenstadt Petra war ein Handelsplatz an ihr):

Frühe Kulturen kannten Weihrauch: in Altägypten (3000 v.Chr.) wurde Weihrauch zum Mumifizieren und als Räucherwerk eingesetzt; jedoch sind auch Berichte über Anwendung bei Depression und Rheuma bekannt geworden. In der Altindischen Heilkunde wird Weihrauch erwähnt im Zusammenhang mit Magen- und Darminfektionen, Geschwüren, Atemwegsinfektionen, Schmerzen, Lebererkrankungen, Warzen, Hauterkrankungen und anderen Krankheitserscheinungen

(da fehlt eigentlich nicht mehr viel). In der chinesischen Medizin finden Erkältungen und Hauterkrankungen besondere Erwähnung. Schließlich meldet sich noch Hildegard von Bingen mit den Indikationen Entzündungen des Mund- und Rachenraumes, Heiserkeit und auch Rheuma.

Römer und Griechen (1500 Jahre vor Hildegard von Bingen) benutzten Weihrauch als Duftstoff,- einmal um üble Gerüche zu überdecken und um den Opferrauch in den Tempeln mit Wohlgeruch zu versehen, was dann später in den Kirchen des Mittelalters bis in die Neuzeit beibehalten wurde, allerdings als Beimengung zu anderen Geruchsträgern.

Diese Nachrichten aus der Vergangenheit könnten dazu beigetragen haben, einmal nachzuschauen „ob sich da nicht etwas daraus machen ließe“, sei es ein Geschäft (Parfümzuatz), ein Wellnessmittel (Öl, Pulver) oder aber als Heilmittel.

Für die Untersuchung als Heilmittel hat sich besonders Prof. Ammon (Uni Tübingen) verdient gemacht. Er hat auch den Apothekern  Ertelt (dem Referenten und seinem Vater) und anderen die Anregung gegeben, sich pharmazeutisch mit diesem interessanten Stoff zu beschäftigen.

Es hat sich nämlich herausgestellt, daß besonders die entzündungshemmende Wirkung des Weihrauchs eine Realität ist.

Wichtig ist hier die Qualität des Rohstoffs sowie die gekonnte Zubereitung

Reinheit, Verzicht auf allergieerzeugende Hilfsstoffe, therapeutisch wirksame Darreichungsform).

Es wurde hervorgehoben, dass sich auf dem Markt nicht wenige Produkte tummeln, die zwar reich an Indikationen, jedoch arm an Wirksamkeit sind.

Die Zusammenarbeit der Fa. AureliaSan mit den Universitäten Saarbrücken und Jena soll den Nachweis der Wirksamkeit und damit der Zulassungsvorbereitung dienen, wie auch behilflich sein bei die Qualitätssicherung der Präparate.

Wir als Betroffene mit entzündlichen Hautprozessen haben mit Interesse die Ausführungen über den Wirkmechanismus der Präparate (Hemmung  der Enzymrezeptoren, die verantwortlich sind für das Krankheitsbild z. B. von Psoriasis) verfolgt.

 

Wir wünschen, dass sich die entstehenden oder in Entstehung begriffenen Heilmittel als wirksam, gut verträglich und preislich ertragbar für uns Betroffenen erweisen.

 

 

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