Bericht zur 10. Gruppenreise der SHG Ostheim/Rhön

an das Tote Meer nach Jordanien

Ein kleines Jubiläum!

Ich kann mich noch gut erinnern. Die erste Gruppenreise vor 10 Jahren fand mit 'nur' 12 Teilnehmern, die alle aus der Rhön kamen, statt. Ängstlich haben wir damals angefangen, doch aus der 'Schnupperwoche' mit der Option zum Verlängern, ist in der Zwischenzeit eine gut etablierte, vierwöchige Gruppenreise an das Tote Meer geworden, die heute ein fester Bestandteil der Jahresplanung der Selbsthilfegruppe Ostheim/Rhön ist


Zur diesjährigen Gruppenreise trafen sich am 28.05.2011 28 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet am Flughafen Frankfurt. Drei weitere Mitreisende stiegen bei der Zwischenlandung in München zu, ein Teilnehmer kam aus Österreich. In der Reisegruppe waren 'Wiederholungstäter' der Klimaheilbehandlung und solche, die das erste Mal ans Tote Meer reisten. Zur Begrüßung am Flughafen stießen alle Teilnehmer mit einem Glas Sekt auf eine gute Reise an und bekamen ein Päckchen mit Pflegecreme, gesponsert von Pierre Fabre, überreicht. Die Teilnehmer fanden schnell untereinander Kontakt und die ersten Lacher gab es schon am Flughafen.

Nach der Landung im Amman ging es schnell durch die Kontrolle zum Geldwechsel und zum  Duty Free Shop, um noch Kleinigkeiten einzukaufen. Kurze Zeit später wurden das Gepäck in einen Transporter des Dead Sea Spa Hotels geladen und nach einstündiger Busfahrt kamen wir im im Dunkeln liegenden Hotel an. Im älteren Teil des Gebäudes hatte es einen Stromausfall gegeben und so durften alle Teilnehmer ohne Aufpreis ein Deluxe- Zimmer beziehen. Doch zuvor konnte sich jeder noch am Buffett stärken, bevor wir dann gegen Mitternacht müde schlafen gingen.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gab es zunächst eine Informationsrunde und eine Erkundungstour durch das Gelände des Dead Sea Spa Hotel. Im Hotel hatte sich gegenüber letztem Jahr wenig verändert, es kamen nur zwei Spielplätze hinzu. Außerdem wurde die Sportbar fertiggestellt, wo zur Unterhaltung der Gäste ein Billardtisch und ein Kicker stehen. Bedauerlich ist,  dass im Natursolarium keine Veränderung stattfand und es nach wie vor in einem schlechtem Zustand ist.

Im Anschluss daran ging es ab ins Natursolarium, oder es wurden Arzttermine wahrgenommen. Bei unserer Ankunft lag das Hotel buchstäblich in einem „Dornröschenschlaf“, was durch die politische Situation im Land bedingt wurde, sodass die sonst üblichen Urlaubergruppen im Hotel fehlten. Die Situation im Land und die starke Inflation, sorgten für gestiegene Preise. So kostete ein Bier im letzten Jahr noch 2,50 Dinar und in diesem Jahr 3,00 Dinar (3,00 Euro).

Es wurden Tagesausflüge nach Petra, Ma'in, zur Taufstelle, zu Wüstenschlössern und nach Amman angeboten. An den Abenden organisierten wir einige Angebote, wie zum Beispiel einen Vortrag von Herrn Nader Amr, dem Manager des Hotels, der uns über die politische Situation in Jordanien informierte, sowie einen arabischen Kochkurs und einen arabischen Abend mit Haarentfernung, Teetrinken mit arabischem Gebäck und dem Besuch eines Kamels, das an so einem Abend natürlich nicht fehlen durfte.

Die Teilnehmer der Gruppenreise waren meist Psoriatiker bzw. Psoriasis-Arthritis ein Vitiligopatient sowie eine Neurodermitikerin. Der jüngste Teilnehmer war 17 Jahre, der älteste Teilnehmer 80 Jahre alt. Es waren diesmal keine Teilnehmer dabei, die eine Kostenübernahme durch die  Krankenkasse bekommen hatten. Die Erfolge der Reise waren sehr unterschiedlich, doch die meisten Teilnehmer reisten nach den vier Wochen mit abgeheilter Haut nach Hause. Die Gruppe war sehr harmonisch, es wurden viele Freundschaften geschlossen und das Abschiednehmen viel allen sichtlich schwer.

Wichtiger Hinweis: Medikamenteneinnahme, außer ärztlich verordnet, sollte während der Therapie  unterlassen werden. Zur Behandlung am Toten Meer werden nur Salicylvaseline, Öl, Vaseline verwendet. Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigten, dass Eigenmedikation am Toten Meer auch  Verschlechterungen hervor rufen können.

Die Informationen von Herrn Nader Amr hat Ralf S. für uns zusammen gefasst.

Jordanien    

Aktuelle Sicherheitslage und Zukunftsperspektive

aus der Sicht von Mr. Nader Amr, Manager

In einem Gespräch informierte Mr. Amr Nader über die aktuelle Sicherheitslage und die Zukunftsperspektiven in Jordanien aus seiner Sichtweise. Jordanien sei ein ruhiges Land; es gebe keine Sicherheitsbedenken. Im Gegensatz zu anderen arabischen Ländern, in denen Unruhen sind oder waren (Ägypten, Tunesien, Syrien, Jemen etc.) habe in Jordanien das Staatsoberhaupt, der König, als Reaktion auf die Demonstrationen im eigenen Land sehr schnell Gesprächsbereitschaft gezeigt und eine Kommission einberufen, die Vorschläge zu einer Verfassungsreform erarbeiten sollte. Diese Kommission habe vor einigen Tagen ihre Vorschläge unterbreitet und der König habe diese Vorschläge ohne Einschränkungen übernommen. Die Zustimmung des Parlaments wird ebenfalls erwartet. Die Verfassungsreform sieht vor, dass das Parlament und der Ministerpräsident in der Machtkonstellation im Staat wieder vor dem König stehen sollten, was bereits bei der ursprünglichen Verfassung in den 40 er Jahren des letzten Jahrhunderts so war. Die Korruption soll vermehrt bekämpft werden, es soll eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns geben, die Rechte der Frauen sollen gestärkt werden (z. B. Verlängerung des Mutterschutzes). Die Bevölkerung wurde aufgefordert für die in diesem Jahr geplanten Parlamentswahlen neue Parteien zu gründen und zur Wahl anzutreten. Ein Teil der Golfstaaten habe angeboten zur Wahrung der Sicherheit bei Bedarf Truppen nach Jordanien zu entsenden (besonders zur Sicherung der Nordgrenze nach Syrien) und finanzielle Unterstützung zu geben.

Die rasche Kooperations-/ Gesprächsbereitschaft des Königs und die geplanten Reformen, die aus dem Volk kämen, seien die wichtigsten Gründe für die bestehende Stabilität und Sicherheit in Jordanien. Es gäbe zwar besonders nach den Freitagsgebeten noch Demonstrationen, die allerdings friedlich verlaufen und nur von einer geringen Zahl von Demonstranten besucht werden.

Fazit:    Das Land sei sicher und politisch stabil, problemlos ohne Sicherheitsbedenken zu bereisen und habe eine vielversprechende Zukunft als Königreich Jordanien mit dem Parlament und dem Ministerpräsident als politische Entscheidungsträger vor sich, wenn die Reformen wie geplant umgesetzt und realisiert werden. 

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