Ländliches Idyll - die Nachlese

Das war was! Ich war wieder dort, in der Rhön und fühlte mich so, als wäre ich gestern erst da gewesen. Damals schrieb ich ja, dass ich die Rhön nur von meiner Lieblingssprudelwassermarke her kenne.

Ich muss zugeben, inzwischen war ich schon das ein und andere Mal mehr dort zu Besuch und immer wieder war´s einfach nur schön. Dieses Mal haben sich aber wieder - so wie vor zwei Jahren - Menschen aus dem Pso-Netz sowie der SHG Ostheim bei Margitta eingefunden, um gemeinsam schöne und erlebnisreiche Stunden zu verbringen. Und wieder gab es kein *Fremdeln*, keine Berührungsängste in Kontakt miteinander zu treten. Es fühlt sich irgendwie so an, als kenne man sich schon seit Jahren, obwohl man sich nie zuvor gesehen hat. Na klar waren wir uns nicht alle fremd, einige von uns kennen sich ja schon persönlich - dennoch, ich lernte auch wieder neue spannende Menschen kennen. Dieser Treff in der Rhön verbindet mit seinem persönlichen Charme der ländlichen Idylle und - wie soll ich es sagen? - der offenen, sich auf einander einlassenden Art der Menschen, welche sich dort begegnen.

Der Reihe nach:

Am Freitag Nachmittag bin ich mit einer meiner Herzensdamen (der Jüngsten    ) bei Margitta eingetroffen. Schon auf den letzten drei Kilometern konnten wir liebevoll gemalte Hinweisschilder entdecken, welche meine Vorfreude auf das Wochenende um ein weiteres steigerte. Bei meiner Jüngsten war ich mir ein wenig unsicher, schließlich war sie das erste Mal dabei. Angekommen konnte ich feststellen, dass es gar kein Eis zu brechen gab. Bei Margitta fühlt sich *jung und alt* umgehend zu Hause. Eine kleine Hausführung, ein Scherz, ein Lachen - schon war das Herz der Kleinen erobert. Hasen, Pferde und ein Brunnen, in welchem man mit einer Seilwinde Wasser schöpfen kann - ohne Angst haben zu müssen hinein zu plumpsen, sowie weitläufiges Gelände, welches zu kleinen Entdeckungs- und Abenteuerausflügen einlädt, taten ihr übriges dazu. Okay - von Vorteil war auch ein Zimmer mit TV und DVD-Player, der laaaaaaaangweilige Erwachsenengespräche überbrücken konnte. Das beides kam aber jeweils spätabends zum Einsatz. Ach und dann war da natürlich John, der Pferdefütter-, Hasenfütter- und Spielgefährte schlechthin.

Ja - es gab noch mehr Spielgefährten, denn alle haben sich gekümmert - nicht das ich dazu nicht in der Lage wäre, nö - aber auch das zeichnet für mich das Wochenende als ein *Besonderes* aus. Der Jüngsten Charme hat mich sogar als Rabenvater entlarvt, der zwei - okay! - rote Stellen an jeweils den kleinsten Zehen, beider Füße partout nicht als Blasen anerkennen wollte. Zum Glück waren da zwei nette Damen, die ihr das abgekauft haben. Die Zehen wurden eingepflastert und Töchterchen fuhr frohgemut und grinsend das letzte Drittel des Spazierganges mit dem Fußkrankenauto - das, welch´ Zufall, gerade vor Ort war - an mir vorbei. Klar, mit verpflasterten Zehen kann Fräulein Tochter schon gar nicht laufen. Die Strafe folgte auf dem Fuße, denn diese Aktion, hat die zwei Damen den Kontakt zur Spaziergruppe verlieren lassen und sie mussten fortan allein durch hohes Gras, Wald, Feld und Flur den Weg nach Hause finden. Natürlich - hab ich später erfahren - sind sie zur Belohnung auch gefahren worden. Damit komme ich aber klar - ich eben Rabenvater, die Mädels verirrt wie Hänsel und Gretel - ausgleichende Gerechtigkeit.

Und um Mißverständnissen vorzubeugen: Der rechte Fuß ist Blasenfrei, der Linke hat ein Minibläschen und somit die Sorge der Muttertierchen voll bestätigt.    

Weil ja die Nacht von Freitag auf Samstag so kurz war - ich meine damit die Schlafphase, welche mir bis zum Frühstück blieb - machte ich nach dem samstäglichen Erlebnisspaziergang mit Spielbaustelle, Kirchenbesichtigung, Picknick und Blasenadventure ein Schläfchen auf der Wiese, damit ich den folgenden Abend auch durchstehen kann. Tat das gut!

Voller Vorfreude auf das gemeinsame Singen mit Margittas Schwagerherz - den kenne ich ja noch von vor zwei Jahren und er spielt noch besser - genossen alle erstmal das Buffet. Lecker - besser kann ich es jetzt nicht beschreiben und das braucht es auch nicht, denn für mich beinhaltet dieser Begriff alle Lobeshymnen.

Tja nun - Margittas persönlicher Barde, der uns dieses Jahr mit mitgebrachten Instrumenten überraschte, damit sich auch alle - auch die nicht so Singfreudigen - beteiligen können, hat den Abend wieder gitarren- und stimmgewaltig in Schwung gebracht und, ja und wir durften über die Stimme einer Dame staunen, die überdies ebenfalls megalklasse Gitarre spielt und Lieder aus ihrem Kopf zaubert, die keiner - oder nur wenige - kennt.

Zwischen ihren Strophen hatte sie einen besonderen Frage-Refain: *Das kennst Du nicht?* - den sie in die Runde warf. Ganz im Ernst, das waren herzergreifende, gefühlvoll vorgetragene Songs, die nicht nur für tosenden Applaus sorgten, sondern auch für kurze Momente der Stille. So eine Stille, in welcher man weiß - soeben fühlen alle - mit natürlich unterschiedlichen Hintergründen - das Gleiche. Und das war einfach nur schön.

Töchterlein setzte sich aus diesem Grund nach Genuß eines *Langeweileüberbrückerfilmes* dazu und war erst nach 02:00 h bereit ins Zelt zu krabbeln.

Ja - das Zelt haben wir Samstag doch noch schnell aufgebaut, weil es zu einer kleinen Zimmerbelegungsfehlplanung gekommen war, dass Wetter ohnehin voll genial war und es außerdem ein besonderes Erlebnis ist, wenn Tochter und Papa in einer Dackelgarage nächtigen. Gleich neben unserem Zeltplaz wurde dann sogleich ein Zeltpalast - ich glaube, da passen mindestens 8 - 10 Personen rein - aufgebaut, um unser Minizeltchen, aus der Optik zu bringen.

John wollte es sich natürlich nicht nehmen lassen, dann auch eine Nacht zu zelten und dazu braucht es dann auch schon einen Palast    Neee, im Ernst - klasse, dass das mit dem Zelten doch noch geklappt hat, denn das gehört nun mal auch zur ländlichen Idylle dazu. Nächstes Mal wünsche ich mir aber auch mal Kaffee ins Zelt, damit ich ein wenig länger liegen kann. So bin ich heute morgen um 07:00 h aus dem Zelt gekrabbelt und hab mit Streichhölzern zwischen den Äuglein nach Kaffee geforscht. Gefunden hab ich Margitta, die entweder erst gar nicht im Bett war, oder auch wegen Kaffeedurst schon durch ihr Haus stolperte. In Wirklichkeit wollte sie sich es wohl nicht nehmen lassen, für´s Frühstück zu sorgen und ihre Gäste zu verwöhnen. Das sie sich mal entspannt zurücklehnen könnte, müssen wir noch üben, seufz. Tja - war alles schon fertig und nix mehr zu tun. Selbst die Jüngste, die auch aus dem Zelt gefallen war, wurde ins Wohnzimmer zum Kuscheln auf´m Sofa verbannt. Hat sie aber dankbar angenommen - die Kleine - und noch ein Stündchen geschlummert.

Also langer Rede kurzer Sinn: es war wieder mehr als ein Erlebnis in der Rhön bei Margitta zu sein. Danke dafür an Dich und Bernd und all Deinen Helfern und: na klar: Allen die teilgenommen haben. Zum Schluß ein Rätsel aus der Rhön, dessen Lösung nun einige kennen, aber bestimmt ganz viele nicht:

Was ist ein *blauer Spanner*?

Lösungstip:

Blondie hat nix damit zu tun, aber Troubanix-Klaus war nachhaltig irritiert. Nicht nur er!   

Man muss es sicher nicht wissen, einige können und sollten es wissen, aber nicht weil sie es wissen, müssen sie es gleich verraten.

Bin mal gespannt, ob da jemand drauf kommt.

Bis dahin, nocheinmal Danke für das schöne Wochenende und liebe Grüße, auch von meinem Sonnenscheinchen

Uli               

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