Reisebericht von Romany Klee, zur Reise von 2003

Einige Mitglieder der SHG für Neurodermitis und Psoriassis, Ostheim/Rhön, konnten nun endlich am 12. Oktober diese Jahres Ihre langersehnte Klimareise nach Jordanien starten. Die Reise war schon für April geplant worden, musste aber leider wegen des Irakkriegs in den Herbst verlegt werden.

Deshalb blieb uns aber auch noch die Zeit, die Reise bundesweit über verschiedene Kontaktgruppen (z.B. DNB, Psoriassis&Haut und Psoriassis-Netz, Berlin) zu veröffentlichen. Dadurch konnten wir mit einer stattlichen Anzahl von 23 Personen, 12 aus den eigenen Reihen und 11 aus dem restlichen Bundesgebiet, die Reise antreten.

Am Flughafen in Frankfurt trafen wir auf unsere "Auswärtigen", und mit einem Gläschen Sekt wurden wir sogleich zu einer Truppe! Von Jung (29 Jahre) bis "Alt" (73 Jahre) war jedes Alter vertreten. Und mir sei hier eine kleine Anmerkung erlaubt: Das "Alt" steht in Anführungszeichen, weil unsere Ingrid (73 Jahre) alles andere als mit "Alt" bezeichnet werden sollte !

In Amman angekommen, war auch der letzte Skeptiker überzeugt: Das wird eine lustige Reise ! Am Abend wurden wir vom Hotel noch mit einem leckeren Essen, trotz der späten Uhrzeit, verwöhnt. Wir konnten sogar ab dem nächsten Abend an einer langen Tafel sitzen, damit die Grüppchenbildung erst gar nicht aufkommen konnte. Nach unserem ersten gemeinsamen Frühstück führte unsere Margitta, die ja schon im Dead Sea Spa-Hotel Ihre zweite Heimat gefunden hat, uns durch die Anlage, und erklärte uns, wo wir was finden konnten. Im Medical Center, das dem Hotel angegliedert ist, erklärte uns der Leiter, Dr. Bisharat, was eine Klimatherapie ist.

Die Erkrankungen unserer Gruppenreisenden reichten von Neurodermitis, Psoriassis, Gelenkentzündungen (Arthopatica) und Wirbelsäulenschädigung. Einige von uns waren schon mehrfach am Toten Meer gewesen, so dass jeder dem Anderen seine "eigenen Tips" weitergab. Für medizinische Fragen stand das Klinikpersonal jederzeit gerne mit Rat und Tat zur Seite. Durch die gegenseitige Unterstützung, auch wenn jemand mal einen "Durchhänger" hatte, konnte jeder für sich das Optimum aus diesem Urlaub herausholen. Die Hautgeschädigten hatten durchweg sehr gute Ergebnisse erzielt, was im Schnitt 6-9 Monate auch noch in Deutschland anhält. Für einige ist das ein gewaltiger Schritt in Richtung "normales Leben". Es heist, endlich mal eine kortisonfreie Zeit, und eine gute Grundlage um bei erneutem Auftreten der Krankheit im Vorfeld schon frühzeitig ohne Kortison eine gewisse Zeit auszukommen. Deshalb empfiehlt sich alle 2 bis max. 3 Jahre ein erneuter Aufenthalt am Toten Meer.

Eine kleine Geschichte aus den eigenen Reihen: Ein junger Mann, Neurodermitiker, seit ca. 5 Jahren schweres Stadium, nach schulmedizinischen Gesichtspunkten selbst mit Kortison nicht mehr in den Griff zu bekommen, musste vor dem Aufenthalt in Jordanien dauernd so schwere Medikamente einnehmen, dass sein Blut unter ständiger Kontrolle stehen musste. Bei Antritt der Reise riet ihm seine Hautärztin zum Absetzen der Medikamente, um zu sehen, wie die Haut und der Körper reagieren. Der Mann kam nach 14 Tagen (3 Wochen wären zur Stabilisation optimal gewesen) mit einer völlig geheilten Haut, und das immer noch komplett ohne Medikamente, nach Hause. Ich denke, selbst jeder Gesunde kann sich einigermaßen vorstellen, was für eine Gewinn an Lebensqualität das für ihn bedeutet. Übrigens benötigt er bis heute noch keine Medikamente. Der selbe Mann war bereits mehrfach wochenlang in Kliniken in Deutschland zu Kur gewesen. Doch diese Aufenthalte hatten entweder keine oder nur eine geringere Besserung des Hautzustandes ergeben.

Und was wird von unseren Krankenkassen bezahlt ? Natürlich nur die Kuraufenthalte in Deutschland, die auch noch teurer sind, als eine 3wöchige Kur am Toten Meer.

Für die Gelenkserkrankten unter uns, war das warme und trockene Klima eine wahre Erlösung. Hatte doch in Deutschland schon die Herstzeit, mit ihrem nassen und kalten Klima, bereits angefangen. Kombiniert mit dem "Schweben" in dem extrem salzhaltigen Wasser des Toten Meers, und gezielter Physiotherapie, oder Schlamm- bzw. Eispackungen, werden Bewegungseinschränkungen wesentlich verringert.

Erwähnen wollen wir auch unseren Wanderer Johann, der von Anfang an mit Begeisterung auf den Reisebeginn wartete. Kein Hügel war ihm zu hoch und kein Weg zu steinig, und wenn jemand Lust hatte, konnte man ihn jederzeit begleiten. Er hatte viel Spaß mit uns, und wir auch mit ihm!

Ein Teil unsere Gruppe machte sich bereits nach 14 Tagen wieder auf den Heimweg. Man muss auch hier erwähnen, dass es eine Kostenfrage ist, was man sich aus eigener Tasche leisten kann. Der Rest blieb noch eine Woche, so dass die Gesundheit noch stabilisiert werden konnte.

Bedanken möchten wir uns noch bei dem Reisebüro Freimuth, über das wir die Reise gebucht haben, und dass jederzeit ein offenes Ohr (auch bereits im Frühjahr in der Krisensituation) für unsere Fragen hatte.

Außerdem möchten wir noch das Hotel hervorheben. Es ist familiär geführt, und jeder Angestellte hatte immer ein offenes Ohr für unsere Wünsche und Anliegen. Das Essen war hervorragend, fast jeder von uns hat ein wenig zugelegt ! Man fühlte sich niemals als Außenseiter in diesem Hotel, auch wenn man noch so viele offensichtliche Hautdefekte hat. Das hat auch einen sehr großen psychologischen Stellenwert für die Reisenden !

Eines wissen wir auf jeden Fall: Jordanien, wir kommen wieder !!!

SHG Ostheim/Rhön

Romany Dietz

 


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