Die Haut als Spiegel der Seele

Die Haut als Spiegel der Seele ist eine alte Erkenntnis. Hautkrankheiten können eine or-ganische (biologische), aber auch seelische Ursache haben. Nicht selten ist es beides, nämlich eine organische Disposition (Neigung), ggf. sogar erbliche Belastung, sowie ein seelischer bzw. psychosozialer Auslöser (partnerschaftlich, familiär, beruflich, nachbar-schaftlich usw.) nachweisbar. Dieser enge Zusammenhang geht auf eine frühe Erfahrung zurück.

 Die Haut als psychologisches Medium

 

Die Haut ist ein wichtiger Vermittlungsfaktor in der Verbindung zwischen Kind und Umfeld, insbesondere der Mutter. Vor allem durch den Körperkotakt mit der Mutter und die da-durch vermittelte Sicherheit nimmt das Kind nicht nur als Körperoberfläche, sondern auch als psychologische Dimension wahr.

Aus psychoanalytischer Sicht kommt deshalb der so genannten „taktilen Phase“ (vom lat: tactus = Berührung), also der frühsten Phase in der Entwicklung des Menschen, eine ent-scheidende Bedeutung für die spätere Persönlichkeitsentwicklung zu. Ist sie gestört (zu wenig oder als unangenehm erlebt), kann das Kind bestimmte Gemütszustände aus die-ser Zeit später an dem Sinnesorgan“ Haut“ fest machen.

Dazu kommt der Teufelskreis der ja meist sichtbaren Hautveränderung, die sich wiederum auf die Persönlichkeit des Betroffenen auswirkt. Denn Körperbild und Haut stehen in en-gen Zusammenhang. Durch sichtbare, vor allem aber entstellende Hautveränderungen, die zumindest heimliche Verunsicherung, wenn nicht gar Ekel auslösen, leidet naturgemäß das Selbstwertgefühl. Die Folge sind Minderwertigkeitskomplexe, Kontaktängste, Rück-zugsneigung, Isolationsgefahr und ein Teufelskreis, der sich ständig selbst anheizt.

 

Hauterkrankungen und Stress

 

Stress ist ein Ausdruck von Belastung und Anspannung des ganzen Organismus. Die kör-perliche Reaktion bei Stress läuft zunächst immer gleich ab. Die typischen Stresshormone (z.B. Adrenalin) werden vermehrt produziert und es kommt zu einer Blutdrucksteigerung. Die weitere Reaktion ist dann individuell verschieden. Manche Menschen reagieren auf die Stresshormone und die Blutdruckveränderung mit Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Herz-beschwerden, Magenschmerzen, Durchfall, gereizter Haut, Allergien, Verspannungen oder Verkrampfungen.

Die typischen psychischen Stressreaktionen sind nervöse Unruhe, Gereiztheit und Schlaf-störungen.

Häufige Ursachen

• Äußere Faktoren: Lärm, Umweltgifte, Reizüberflutung( z.B. durch zu langes Fern-sehen):

• Innere Stressoren: Ärger, Leid, Leistungsdruck, körperliche Überanstrengung, Krankheit.

Was Sie tun können

• Akzeptieren, dass ein gewisses Maß an Stress nützlich ist, um bestimmte Leistun-gen zu können, weil der gesamte Organismus in Alarmbereitschaft versetzt wird.

• Nicht zuviel vornehmen, Stress ist oft hausgemacht, durch zu hohe Anforderungen an sich selbst bei Arbeit, Haushalt oder auch in der Freizeit. Zumindest bei letzte-rem sollte man sich den Rat "weniger ist oft mehr" zu Herzen nehmen. Das gilt auch für Kinder.

• Generell hilft ein Terminplan, auch im Haushalt oder in der Freizeit, der mit ausrei-chenden Ruhephasen kalkuliert.

• Probleme nicht überwerten. Nicht in gestresstem Zustand versuchen, Probleme zu lösen. In entspannten Zustand kann man klarer und konzentrierter denken. Hilfreich sind körperliche Entspannungstechniken, z.B. Yoga, autogenes Training oder als schnell wirksame Maßnahme ein Entspannungsbad. Beruhigende Badezusätze aus der Apotheke mit Melisse, Baldrian, Lavendel oder Heublume wirken nicht nur über die Haut, sondern werden auch als Wasserdampf eingeatmet.

• Stress in körperliche Aktivität umsetzen: Sport treiben oder Spazieren gehen oder eine körperliche Arbeit verrichten die Ihnen Spaß macht.

Das Ausmaß der Aktivierung und die Dauer bis zur Beruhigung bestimmen die Gefährlich-keit der Stressauswirkung.

Neben der Aktivierungsdauer ist es sinnvoll Stress dem Erleben nach in EU-Stress und Dis-Stress zu unterscheiden.

EU-Stress bezeichnet den positiv erlebten Stress

Die Aktivierung wird in der Regel erlebt als:

• Die Anforderung kann leicht bewältig werden

• Die Anforderung fordert heraus und spornt an

• Die Aktivierung belebt und mobilisiert

• Die Aktivierung gibt Kraft die Aufgaben zu bewältigen und uns weiter zu entwickeln. Beim EU-Stress erfahren wir die notwendige Aktivierung des Organismus und wir können seine Energie nutzen. Er hat eine leistungsstimulierende und anregende Wirkung.

Dis – Stress ist jener Stress, der negativ erlebt wird.

Die Anforderung kann nicht oder schwer bewältigt werden (real oder vermeintlich)

• Die Anforderung wird als Überforderung erlebt

• Die Aktivierung manifestiert sich in Form von nervös, gereizt, aggressiv sein: sie frustriert und erzeugt Druck

• Der Zustand erschöpft, belastet und ist negativ für das soziale Leben

• Die Konzentrationsfähigkeit nimmt ab und die Reizbarkeit zu

Stressverursacher und Stressauslöser

Wir unterscheiden zwischen inneren und äußeren Stressoren.

Die inneren sind jene die sich als bestimmet Eigenschaften bei Bewältigung des Alltags oder von Krisen automatisch aus der Persönlichkeit ergeben und zu bestimmten Denk-, Gefühls-, Urteils-, und Handlungsformen werden. Die inneren Stressoren bewirken, dass bestimmte Anforderungen und Situationen so bewältigt werden, dass belastender Dis-Stress entsteht. Es sind zum Beispiel:

• Perfektionismus als zu genau und fehlerfrei

• Aktivismus als zu viele Termine, auch in der Freizeit

• Hohe Leistung als zu angestrengtes Anstreben eines Zieles

• Hohe Sensibilität für andere bei Selbstverlust und Selbstvernachlässigung

• Angestaute expansive Emotionen wie Ärger, Wut , Zorn

• Unsicherheit und Minderwertigkeit

• Grübeln als kreisendes, unkonstruktives Durchgehen von alten oder bevorstehen-den Situationen

• Fehlender Ausgleich, keine Zeit für sich selbst

Auf diese inneren Stressoren können wir bei entsprechender Motivation Einfluss nehmen, also an unserer psychischen Veränderung arbeiten. Weniger oder kaum können wir die äußeren Stressoren beeinflussen, denn diese gehören zum Leben. Durch Veränderung der inneren Stressoren, Einstellungen und Reaktionsweisen und durch gute Verarbei-tungsfähigkeiten können wir jedoch die äußeren Stressoren besser handhaben und schneller verarbeiten.

Die äußeren Stressoren sind zum Beispiel:

• Berufliche Anforderungen

• Fremdbestimmte Arbeitsabläufe

• Familiäre Situation

• Partnerschafts- und Beziehungskonflikte

• Gesundheitliche Einschränkungen

• Wie chronische Krankheiten

• Lebensereignisse, Kündigung Exsamen und Todesfälle

Dauerstress besteht, wenn:

• Abschalten und Ruhezustände auch in der Freizeit und am Wochenende, nicht möglich sind

• Immer deutlicher körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenschmerzen, und bei Hauterkrankungen nicht zuletzt Juckreizintensivierung und Krankheitsschü-be auftreten

• Dauerhafte Erschöpfung und reduzierte Regenerationsfähigkeit des Körpers und der Psyche besteht

Stressbewältigung

Gesundheitsgefährdend sind Stress-Zustände mit zu hoher und zu lange andauernder Aktivierung und Anspannung. Bei der Stressbewältigung geht es also darum die Anspan-nung in Entspannung zu verwandeln oder womöglich lange Abschnitte des Tages im ent-spannten Zustand zu verbringen.

Die Realisierung von womöglich langen entspannten Zuständen können wir über mehrere Ansätze erreichen:

• Direkte Interventionen

• Täglicher Ausgleich

• Veränderung von zu ausgeprägten inneren Stressoren

• Vermeidung oder Reduktion von unnötigen Stresssituationen

• Rückkehr zu sich selbst

 

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