Psoriasis - Schuppenflechte Psoriasis Arthritis und ihre Behandlung

 Frau Oberärztin Dr. med. Pape von der Rehaklinik am Kurpark in Bad Kissingen,informierte die Selbsthilfegruppe Ostheim  über die Therapie Psoriasis Arthritisund ihre Behandlung in der Klinik in Bad Kissingen.
Die Psoriasis Arthritis ist bei 10 % der Patienten mit Psoriasis eine Folgeerkrankung. Sie definiert sich als rheumatisch entzündliche Erkrankung in Assoziation einer Psoriasis. Ursprünglich geht eine jahrelange Psoriasis voraus, bevor die Arthritis mit dazukommt.
Als Ursache geht man von einer genetischen Prädisposition aus.

  Es gibt 5 Formen der Psoriasis Arthritis:

  •  DIP- und PIP-Befall (wie bei Polyarthrose ca. 5 %)
  • Deformierende mutilierende Polyarthritis (ca. 5 %
  • Symmetrische Polyarthritis (ca. 20 %)
  • Asymmetrische Oligoarthritis (ca. 60 %)
  • Arthritis mit Achsenskelettbefall wie Sacroiliitis, Spondylitis

  Klinik und Befund:

  • Psoriasis der Haut
  • Nagelveränderungen
  • Arthritis
  • Enthesiopathien (d.h. Sehnenansätze sind entzündet)
  • Spondylartropathie (Befall der Wirbelsäule)

 Diagnostik:

  • Anamnese ist sehr wichtig für eine richtige Diagnose (z.B. ausführliche Gespräche, Vorgeschichte, Familienvorbelastung)
  •  Labor gibt bei der Psoriasis Arthritis oft keine richtungsweisenden Befunde
  •  Röntgen ist wichtig, um z.B. Bindegewebsschwellungen zu erkennen
  •  Differentialdiagnose z.B. Unterscheidung rheumatoide Arthritis im Gegensatz zu Gicht

 Säulen der Therapie:

Nicht steroidale Antirheumatika

Diese Arzneimittel werden vorwiegend zur Schmerzreduktion eingesetzt

(z.B. Diclofenac oder Ibuprofen)

 

Kortikoide

Sie haben bei der Behandlung von Psoriasis Arthritis keine gute Wirkung, und

werden deshalb auch nur bedingt eingesetzt.

 

DMARDs

Das sind Basistherapeutika, für deren gute Wirkung ein frühzeitiger Einsatz nötig ist.

Ihr Ziel ist eine Einsparung bzw. der Ersatz von Glukocorticoiden.

Die in der Rehaklinik angewandten Medikamente sind z.B.:

 Methotrexat (MTX): Mit diesem Medikament hat man eine gute Relation zwischen Wirkung und Nebenwirkungen.

Die Dosis beträgt 10-30 mg/Woche.

Meist reichen später 15 mg/Woche.

Die Medikation ist als Tabletten oder Spritzen möglich.

Leflunomid (ARAVA): Bei diesem Medikament ist die Wirksamkeit zwar nachgewiesen, aber im Vergleich zu MTX vermutlich etwas schwächer.

Bei allen DMARDs sind unbedingt Laborkontrollen (anfangs alle 3 Wochen) von Leber, Urin, Blut und Zucker nötig.

Nach 3 Monaten Therapie muss diese anschlagen. Ansonsten sollte eine Änderung der Medikation erfolgen.

 

Biologicals

Die bekanntesten Medikamente sind z.B. Infliximab oder Etanercept.

Diese Gruppe von Medikamenten greifen in die Zytokine ein.

Sie können nur als Infusion oder Spritze verabreicht werden.

Therapieziele sind

  • Schmerzbekämpfung
  • Besserung der Symptome
  • Erhalt der Funktion
  • Funktionsverbesserung
  • Prävention von strukturellen Schäden
  • Progressionshemmung

Oberstes Ziel ist der Erhalt bzw. die Verbesserung der Lebensqualität!

Die Biologicals sind die noch neueste Medikamentengruppe, mit der die Psoriasis Arthritis behandelt wird. Es gibt 3 verschiedene Grundarten, von denen aber die rein humanen Medikamente am wenigsten Erfolgsaussichten bei diesem Krankheitsbild haben. Nachfolgend die Übersicht über die verschiedenen Medikamente:

Es sollte jeder Patient vor Anfang einer Therapie mit Biologicals sich ausführlich mit seinem Arzt beraten, ob eine Therapie in dieser Richtung sinnvoll ist, und er auch selbst mit allen Vor- und Nachteilen einverstanden ist.

Die Erfahrungen zu dieser Medikamentengruppe sind sehr geteilt – von euphorisch bis absolut ablehnend. Aber das sollte jeder für sich entscheiden !

 Zum Abschluss des Vortrags teilte uns Fr. Dr. Pape noch mit, dass die Klinik zwar eine Rehaklinik, mit Schwerpunkt auf Onkologie und Rheumatologie ist, aber auch eine ambulante Sprechstunde anbietet. Leider beträgt die Wartezeit momentan
ca. 3 Monate. Da aber die Behandlung des Krankheitsbildes in unserem Landkreis sehr selten in so ausgeprägtem Maße stattfinden kann, sind wir doch sehr froh, dass die Möglichkeit überhaupt gegeben ist.
Wir bedankten uns bei Frau Dr. Pape für den qualitativ sehr hochwertigen Vortrag, und überreichten ihr ein paar Blumen.
 SHG Ostheim/Rhön


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Medikamente zur Therapie der Schuppenflechte/ Psoriasis
Die zur Verfügung stehenden Medikamente
Therapieoptionen RA (Prof.).ppt.pps
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