Amalgam pro und contra"Vortrag von Dr. Shimshoni 

Herr Becker von der DAK, mit deren Unterstützung wir diesen Vortragsabend gestaltet haben, begrüßte den Referenten Dr. Shimshoni von der Schlossparkklinik Friedensburg in Thüringen. Er stellte kurz die Klinik mit ihrem ganzheitlichen Therapiekonzept vor.

Herr Dr. Shimshoni zeigte uns zunächst einige Bilder von der Schlossparkklinik, und erläuterte kurz die verschiedenen Therapiekonzepte, die dort zur Anwendung kommen.

Der erste Vortrag von Dr. Shimshoni behandelte das Thema: Amalgam Pro und Contra

Amalgame sind Legierungen des Quecksilbers mit unterschiedlichen Metallen.

Es wurde erstmals 1819 in England verwendet.

Die Verarbeitung in der Zahnmedizin wurde bereits 1975 in der UDSSR und 1985 in Japan per Gesetz verboten.

Schweden wollte 2000 ein EU-weites Verbot durchsetzen, ist aber leider am Europäischen Gerichtshof gescheitert.

Warum wird Amalgam immernoch verwendet ?

Es ist gut zu verarbeiten, da es gut zu verdichten ist, sehr hart wird und somit dem Kaudruck standhält. Außerdem ist es weitgehend abrieb- und auswaschfest.

Beschwerden, die durch Amalgam entstehen können sind:

- Kopfschmerzen

- Schlafstörungen

- Infektanfälligkeit

- Depressionen

- Veränderungen der physiologischen Darmflora

- (allergische) Hauterscheinungen

Quecksilberverbindungen kommen auch noch anderweitig vor, wie z.B. in der chem. Industrie, in Antiseptika und Messinstrumenten, so dass der menschliche Organismus ohnehin schon einer dauerhaften Belastung ausgesetzt ist.

In einer WHO-Studie aus dem Jahr 1991 wurde die Belastung des Menschen durch Quecksilber wie folgt dargestellt:

- Aufnahme durch Essen von Fisch und Seetieren niedrig

- Aufnahme durch sonstige Nahrungsmittel mittel

- Aufnahme durch Zahnamalgam hoch

In einer Studie der Uni München von 1992 wurde festgestellt, dass Säuglinge bei der Geburt bereits nachweislich eine Quecksilberbelastung haben, je nach Anzahl der Amalgamfüllungen der Mutter.

Es gibt diverse Ermittlungsverfahren gegen Amalgamhersteller. 1996 wurde z.B. ein Verfahren gegen die Firma Degussa gegen eine Ausgleichszahlung von 1,2 Millionen DM eingestellt. Auch andere Verfahren wurden so „gelöst“.

Amalgamfüllungen können durch die Freisetzung von Quecksilber Autoimmunerkrankungen auslösen. Außerdem sind die Zahnärzte selbst nachweislich hoch mit Quecksilber belastet.

Eine Studie der Uni Tübingen belegt die Freisetzung von Quecksilber im Kauspeichel. D.h. beim Kauen (= Abrieb) wird die Belastung des Körpers mit Quecksilber erhöht.

Hierzu gibt es folgende Quecksilbertests:

- Kaugummitest => damit wird die Qualität des Amalgam getestet

- DMPS-Test => Belastung der inneren Organe mit Schwermetallen

- Epicutan-Test => Sensibilisierung auf bestimmte Stoffe

- LTT-Tests

Zum Sammeln und Ausleiten der gesammelten Gifte im Darm (= Ausscheidungsorgan) werden Antioxidativa verwendet.

Wichtig ist vor allem die fachgerechte Entfernung der Amalgamfüllungen !!!

Es gibt bestimmte Arbeitsschutzmaßnahmen bei der Amalgamverarbeitung bzw. –entfernung.

Bei der Entfernung der Amalgamfüllungen ist am wichtigsten die Verwendung eines Kofferdamms. Das ist ein hochelastisches Gummituch, dass den Mund gegen den Quecksilber-Feinstaub abdichtet.

Nach der Entfernung wird der Zahn zunächst mit einer Zementfüllung grundversorgt.

Dann folgt die Ausleitung mit DMPS.

Nach abgeschlossener Ausleitung kann dann das Provisorium entfernt werden.

Dann kann die richtige Endversorgung mit einem ausgetesteten Material erfolgen. Hier wird eine Keramik-Biobond-III-Legierung (= Biogold) empfohlen. Bei gänzlicher Metallunverträglichkeit kann auch eine Inceram-Vollkeramik verwendet werden.    

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